Digital Package

Software für den Unterricht - Die wichtigsten Apps für die Schule (Teil 1)

Digitale Unterstützung ist aus dem Unterricht längst nicht mehr wegzudenken. Das sehen wir nicht zuletzt daran, dass bereits heute viele Klassenzimmer mit digitalen Tafeln ausgestattet sind.

Allerdings gibt es aus den verschiedensten Gründen noch erhebliches Verbesserungspotenzial beim Einsatz digitaler Apps für die Schule. Als einen Weg hin zu einer besseren digitalen Unterstützung des Unterrichts haben wir bereits verschiedene Arten und Möglichkeiten zur Fortbildung von Lehrkräften aufgezeigt.

Heute zeigen wir dir, wie du selbst aktiv werden und digitale Elemente in die Schule integrieren kannst.

Allgemeine Kriterien zur Nutzung von Apps in der Schule

Das Angebot an Tools und Apps für den Schulunterricht ist schier unendlich – daher kann die Orientierung schonmal etwas überfordern. Allerdings gibt es auch einige konkrete Anforderungen an Softwarelösungen für die Schule, die man beachten sollte. Mit diesen Kriterien an der Hand und unseren Vorschlägen für den Einstieg, wird die richtige Auswahl (fast) ein Kinderspiel!

Kosten

Das Thema Kosten liegt auf der Hand. Gerade Schulen und Schulträger, die beim Thema Digitalisierung noch eher am Anfang stehen, stellen häufig wenig Mittel für die Beschaffung von Software bereit. Allerdings bieten viele Softwareanbieter spezielle Lizenzmodelle an, mit denen Lehrkräfte oder Bildungseinrichtungen generell deren Produkte kostenlos oder zumindest stark vergünstig einsetzen können. Prominente Beispiele hierfür sind das Design-Tool Canva, die Office-Produkte von Microsoft oder die Adobe Creative Cloud.
Wichtig ist jedoch gerade bei kostenlosen Produkten drauf zu achten, dass die strengen Anforderungen an den europäischen Datenschutz erfüllt werden. Womit wir bereits zu unserem zweiten Kriterium kommen.

Datenschutz

Für Lehrkräfte spielt die Beachtung der gängigen Datenschutzverordnungen im Unterricht eine erhebliche Rolle.
Durch das Grundrecht auf informationelle Selbstbestimmung sind Schulen und Lehrkräfte dafür verantwortlich, die personenbezogenen Daten der beteiligten Personen zu schützen. Sollen also Apps in der Schule eingesetzt werden, ist zunächst zu prüfen, ob überhaupt personenbezogene Daten verarbeitet werden. Wird beispielsweise ein Tool wie Padlet genutzt, um Karten auf einer digitalen Tafel im Klassenraum anzuzeigen, entsteht zunächst kein Problem. Die Schülerinnen und Schüler nutzen die Software nicht selbst, weshalb auch ihre personenbezogenen Daten nicht von der Software verarbeitet werden. Möchte ich als Lehrkraft aber nun die Pinnwand mit meinen Schüler*innen teilen, damit diese auf ihrem eigenen Gerät darauf zugreifen können, werden deren Daten direkt durch die Software auf amerikanischen Servern verarbeitet, was ohne entsprechende Einwilligung gegen die DSGVO verstößt. Abhilfe kann hier eine datenschutzfreundliche Alternative wie TaskCards schaffen.
Es ist also häufig ein genauer Blick notwendig. Bei Unsicherheiten ist oft der oder die jeweilige Landesdatenschutzbeauftragte eine gute Anlaufstelle. Hier können unkompliziert spezifische Fragestellung eingereicht werden und es werden Antworten zur Verfügung gestellt.

Pädagogische und didaktische Zielsetzung

Nachdem die „Rahmenbedingungen“ der Kosten und des Datenschutzes geklärt sind, musst du dir die weitaus interessantere Frage stellen: „Was möchte ich durch den Einsatz des Tools erreichen?“ Diese Frage stellt sich natürlich nicht nur bei digitalen Tools sondern begleitet Lehrer*innen bei jeglichen Planungsentscheidungen. Digitale Tools machen Unterricht nicht per se besser. Richtig eingesetzt können aber ihre Potentiale genutzt und der Unterricht tatsächlich verbessert werden.
Organisation, Kollaboration und Produktion sind drei Bereiche, in denen digitale Tools Potentiale bieten. Im Bereich Organisation bedeutet das, dass mit digitalen Tools in Echtzeit synchronisierte Austauschmöglichkeiten gegeben sind. So können verschiedene Personen gleichzeitig einen digitalen Kalender anschauen und in ihm Änderungen vornehmen. Damit können Prozesse transparenter organisiert werden. Auch Zusammenarbeit, Kollaboration ist anders möglich. Durch digitale Tools ist es ein Leichtes, dass viele Personen gleichzeitig an einem Produkt (z.B. einem Dokument oder einer Pinnwand) arbeiten und alle beteiligten Personen die Änderungen in Echtzeit nachvollziehen können. Zuletzt können durch digitale Endgeräte und dazugehörige Apps leichter Inhalte produziert werden. Noch nie war die Aufnahme und Weiterverarbeitung von Videos, Bildern und Audios so einfach. Damit bietet sich ein großes Potential durch das Lernen durch Erklären.
Diese Potentiale können dir helfen, um für dich zu entscheiden, welches Tool wann für einen bestimmten Zweck eingesetzt werden kann. Hilfreich ist aber auch hier der Austausch mit Kolleg*innen.

Mit diesen Tipps möchten wir dir einige Anstöße geben, um konstruktiv in die Recherche nach der passenden Softwarelösung zu starten. In den weiteren Teilen unserer Serie stellen wir spezifische Tools vor, die sich nach unserer Erfahrung gut für den Einsatz in der Schule eignen. Was ist dir bei der Softwareauswahl für die Schule wichtig und welche Apps nutzt du bereits? Wir freuen uns über dein Feedback über unsere Webseite oder auf Instagram.