Digital Package

Software für den Unterricht - Die wichtigsten Apps für die Schule (Teil 3)

Nachdem wir im letzten Blogartikel konkrete Tools für die Unterrichtsvorbereitung und Tools zur Nutzung im Unterricht vorgestellt haben, stellen wir euch im dritten Teil unserer Serie Tools zur inhaltlichen Arbeit im Unterricht und Tools zur Kollaboration in der Schule vor.

Inhaltliche Arbeit im Unterricht

Die bereits vorgestellten Apps für die Schule helfen vor allem dabei den Unterricht oder die Vorbereitung zu unterstützen oder erschließen neue Möglichkeiten mit bekannten Inhalten zu
arbeiten. Allerdings gibt es inzwischen auch viele Angebote, die eigene Lerninhalte bereitstellen, damit diese direkt in der jeweiligen Anwendung genutzt werden können.

Anton

Anton ist eine Lernumgebung, in der Übungsaufgaben für das individuelle Lernen der Schüler*innen angeboten werden. Dabei werden Übungen für die Fächer Deutsch, Mathe, Englisch, Sachunterricht, Biologie, Physik, Geschichte, Musik und Deutsch als Zweitsprache für die Jahrgangsstufen 1 – 13 angeboten. Anton überzeugt vor allem mit einer klaren Nutzungsoberfläche ohne Ablenkung. Grundsätzlich ist die Anwendung sogar inklusive der angebotenen Inhalte komplett kostenlos. Für Schulen gibt es darüber hinaus eine kostenpflichtige Version, die weitere Funktionen zur Verwaltung der Software in der ganzen Schule anbietet.

Sofatutor

Ähnlich wie Anton bietet auch Sofatutor eigene Inhalte zum Lernen und Vertiefen an. Zusätzlich zu den bei Anton verfügbaren Schulfächern bietet Sofatutor auch Übungen für die Fächer Chemie, Französisch, Latein, Spanisch und Geographie an. Die Zielgruppe von Sofatutor sind zwar eigentlich die Schüler*innen selbst. So können diese Lernvideos schauen, Arbeitsblätter und Übungsaufgaben bearbeiten und dazu auch Nachhilfe-Lehrkräfte in einem Live-Chat konsultieren. Allerdings können auch Lehrkräfte sich registrieren und die Inhalte direkt im Unterricht oder als Hausaufgabe für ihre Schüler*innen bereitstellen.
Für Lehrkräfte ist die Nutzung von Sofatutor sogar kostenlos. Die Schüler*innen müssen jedoch eine monatliche Gebühr zur Nutzung der Software zahlen.

Kollaboration in der Schule

Etherpad

Sowohl Schüler*innen im Unterricht, als auch Lehrkräfte im Kollegium arbeiten in verschiedenen Aufgabenstellungen immer wieder mit mehreren Personen gemeinsam an der Erstellung von Texten. Dies kann klassisch eine Aufgabenstellung für mehrere Schüler*innen im Unterricht sein. Aber auch Lehrkräfte schreiben beispielweise gemeinsam Protokolle von Sitzungen oder bereiten Unterrichtsstunden im Team vor.
Richtig effizient wird diese Arbeit, wenn das Schreiben nicht analog auf Papier oder auf einem gemeinsamen Computer erfolgt, sondern wenn verschiedene Personen mit eigenen Endgeräten gemeinsam an einem Dokument arbeiten können. Die bekannten Lösungen dafür sind Google Docs und Microsoft Office Online. Zwar sind diese Produkte funktional durchaus praktisch. Allerdings kommen bei beiden schnell Datenschutzfragen auf. Eine offene, kostenlose und datenschutzfreundliche Alternative ist hier Etherpad.
Etherpad ist ein quelloffener Online-Editor, der kollaboratives Arbeiten in Echtzeit ermöglicht. Damit können mehrere Personen gleichzeitig über ihren Browser in einem gemeinsamen Dokument arbeiten. Der große Vorteil bei Etherpad ist neben der Quelloffenheit die große Auswahl an frei verfügbaren Plugins. Dadurch können die Funktionalitäten erweitert werden, indem beispielsweise Inhaltsverzeichnisse automatisch hinzugefügt, Benachrichtigungen aktiviert oder sogar Microsoft Word Dokumente importiert werden können.
Der wesentliche Nachteil ist allerdings, dass man zur Nutzung einen passenden Anbieter benötigt. Dazu kann man grundsätzlich ein Etherpad auf einem eigenen Server einrichten, nach persönlichen Wünschen konfigurieren und dann nutzen. Wem das zu viel Arbeit ist, werden die verschiedenen kostenfreien Angebote, wie z.B. das von Wikimedia eher zusagen. Eine umfangreiche Liste an Anbietern findet sich hier.

Microsoft Teams

Ein weitaus umfangreicheres und auch bekannteres Tool zur Kollaboration in der Schule ist Microsoft Teams. Die von Microsoft entwickelte Plattform ermöglicht im Kern die Kommunikation mit beliebigen Personen über Text, Sprache oder Video. Darüber hinaus erweitern viele Komponenten die Plattform, wodurch das Teilen von Dateien, das gemeinsame Bearbeiten von Dokumenten oder das Pflegen gemeinsamer Kalender möglich wird.
Microsoft Teams ist für Lehrkräfte und Schüler*innen grundsätzlich kostenlos. Allerdings ist der Einsatz in Schulen aus datenschutzrechtlichen Gründen umstritten und selbst unter den Datenschutzbeauftragten der einzelnen Bundesländer nicht eindeutig. Vor allem in Baden-Württemberg wird dazu öffentlich bereits eine längere Diskussion geführt.

Fazit und Empfehlung

Mit dieser Vorstellung von Tools und den damit verbunden Möglichkeiten für den Unterricht, möchten wir Impulse geben und Potenziale der Digitalisierung in der Schule aufzeigen. Wenn du nun motiviert bist, einige dieser Impulse auch in deinem Unterricht aufzugreifen, solltest du zunächst überlegen, was du didaktisch und pädagogisch erreichen möchtest und welche Rahmenbedingungen bei dir vorherrschen. Am besten probierst du einfach einige der Tools, die dich ansprechen und zu deinen Anforderungen passen, aus. Wenn du für dich die richtige Wahl getroffen hast, kannst du im Idealfall auch dein Kollegium an deinen Erfahrungen teilhaben lassen und später passende Lizenzen für die ganze Schule erwerben.
Wichtig ist immer zu bedenken, dass sich echter Nutzen für den Unterricht nicht durch möglichst viele Tools, sondern durch den vielfältigen Einsatz der richtigen Tools ergibt. Auch hier ist der gemeinsame Erfahrungsaustausch, zum Beispiel im Kollegium oder in sozialen Medien, wertvoll. Wenn du uns von deinen Erfahrungen berichten möchtest oder Fragen hast, freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme über unsere Webseite oder auf Instagram.