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Visuelles Lernen und Einsatz von visueller Kommunikation im Unterricht (Teil 2)

Im zweiten Teil unseres Blog-Artikels zum Thema "visuelles Lernen" möchten wir Ihnen Inspiration bieten, wie Sie selbst visuelle Elemente in Ihren Unterricht integrieren können.

Visuelles Lernen im Unterricht

Erklärvideos

Erklärvideos sind eine tolle Methode, um komplizierte Inhalte kompakt zu vermitteln. Auf den gängigen Plattformen wie YouTube und Instagram hat sich dies schon seit Jahren durchgesetzt und auch kommerzielle Anbieter wie Simpleclub profitieren von diesem Format. Durch die visuelle Unterstützung der zu vermittelnden Inhalte sind diese oft leichter zu verstehen. Außerdem lockert das neue Format den Unterricht auf und ermöglicht auch ein asynchrones, also zeitversetztes, visuelles Lernen. Das hilft vor allem im Distanzunterricht.
Vielleicht hat dich aber bisher der Aufwand für die Erstellung sinnvoller Videos abgeschreckt? Dann haben wir zwei gute Nachrichten für dich:

1. Das Erstellen von Erklärvideos ist mit einigen Kniffen einfacher als du denkst!
2. Du musst die Videos gar nicht selbst erstellen. Wenn du die Erstellung von Erklärvideos durch deine Schülerinnen und Schüler integrierst, erlernen diese dabei direkt auch noch wichtige mediale Kompetenzen.

Egal wer das Video am Ende erstellt: Zunächst steht die Frage an, welche Inhalte im Video vermittelt werden sollen und wie sie aufbereitet werden. Hilfreich ist es hier zunächst ein Skript für das Video zu erarbeiten, welches die Reihenfolge der Inhalte darstellt. Dabei kannst du dir auch schon
überlegen, welche zusätzlichen Inhalte – neben dem eingesprochenen Wort – du integrieren möchtest. Das können zum Beispiel Animationen von Versuchsaufbauten, Grafiken von Statistiken oder einfache Bilder zur Illustration sein. Außerdem solltest du dir bereits überlegen, was das grundsätzliche Format des Videos sein soll. Ein einfacher Aufbau kann zum Beispiel die Lehrkraft vor der Tafel sein, die bei der Erklärung eines Themas gefilmt wird. Alternativ kannst du auch eine digitale Präsentation als Screencast aufzeichnen und deine Stimme dabei aufzeichnen. Wenn dir eine digitale Tafel zur Verfügung steht, kannst du diese beiden Optionen sogar miteinander kombinieren! (Und falls nicht, findest du hier unsere passenden Angebote).

Für die konkrete Umsetzung stehen dir verschiedene Tools zur Verfügung, die dir einen Großteil der Arbeit bei der Erstellung des Erklärvideos abnehmen. Am bekanntesten dafür ist im Bildungswesen sicherlich das Tool Explain Everything. Hier kannst du Erklärvideos direkt animieren und mithilfe eines digitalen Whiteboards auf Screencasting unter weitere Funktionen zurückgreifen. Wenn du ein gefilmtes Video schneiden möchtest und keine aufwendigen Zusatzfunktionen benötigst, kannst du auch auf die jeweilige Standard-Anwendung deines Betriebssystems zurückgreifen. Das ist bei Apple-Geräten iMovie und bei Windows der Video Editor.

Arbeitsblätter und Tafelbilder - einfache Methoden für visuelles Lernen

Ein großes Potenzial, um mehr visuelle Elemente in deinem Unterricht zu integrieren, sind Arbeitsblätter und Tafelbilder. Mit visuellen Lernelementen ermöglichst du deinen Schülerinnen und Schülern komplexe Zusammenhänge auf eine weitere Art zu erfassen und gibst ihnen Hilfestellungen, um Inhalte zu strukturieren.

Merle Teichman, Expertin für visuelle Kommunikation bei edding, hat dazu folgende Tipps, die du dir bei der Gestaltung von Arbeitsblättern helfen können:

“Es gibt verschiedene Hilfsmittel, die man sich zu Nutze machen kann. Bei vielen Online-Whiteboard-Tools (beispielsweise Miro) gibt es Vorlagen, die man übernehmen und individuell anpassen kann. Anschließend können einzelne Frames exportiert oder als Screenshot zur Vorlage genutzt werden, sofern diese analog genutzt werden sollen. Bei der Online-Nutzung kann per Copy & Paste die Vervielfältigung stattfinden. Generell nutze ich, egal ob in Office Programmen oder anderen Kollaborationstools gerne einfach Formen wie Kreise und Quadrate und baue mir daraus die entsprechenden Vorlagen.”

 

Gerade für den Bildungsbereich sind viele dieser Tools gut geeignet, da die Unternehmen dafür kostenlose oder stark vergünstigte Lizenzen anbieten. Passende Beispiele sind hier Miro, wo du in einer intuitiven Oberfläche schöne Mind-Maps bauen kannst, oder Canva zur Erstellung von Grafiken wie Arbeitsblättern oder Präsentationsfolien.

Michelle Hamel, Lehrerin an einer Grund- und Gesamtschule in Brandenburg, legt vor allem Wert auf Vorbereitung und Struktur um visuelles Lernen zu fördern:

"Auch bei Tafelbildern gilt: Vorbereitung ist das A und O. Wenn ich vorher darüber nachdenke, wie ich mein Tafelbild aufbauen will, ist es wesentlich strukturierter und ich vergesse keine wichtigen Aspekte. Eine kurze Skizze reicht meist schon. Schon kleine Visualisierungen können eine super Lernstütze sein. Bestimmte Farben für Elemente, kleine Icons und Rahmungen strukturieren das Tafelbild optisch. Werden sie konsequent verwendet, helfen sie auch den Schüler*innen beim Lernen."

Du kannst also schon mit einfachen Mitteln Elemente zum visuellen Lernen in deinen Unterricht und deine Unterrichtsvorbereitung integrieren, ohne direkt deinen pädagogischen Ansatz über den Haufen zu werfen. Tolle Ideen dazu findest du übrigens auch bei unseren Kolleginnen und Kollegen von edding. Vielleicht ist aber auch Kreativität generell nicht so dein Ding? Keine Sorge! Im nächsten Abschnitt findest du tolle Quellen für Inhalte, bei denen du nicht selbst den Pinsel schwingen musst.

Externe Quellen

Webdesigner*innen, Autor*innen und viele andere nutzen sie schon lange. Doch auch für Lehrkräfte können Online-Datenbanken für Bilder und Grafiken eine große Hilfe sein. Egal ob bei der Gestaltung von Arbeitsblättern, Vorbereitung von Präsentationen oder Entwicklung von Erklärvideos: Online-Datenbanken sind ein praktischer Weg, um deine Materialien mit wenig Aufwand grafisch aufzuwerten.

Der Klassiker dabei sind Datenbanken für Stock-Fotos. Hier findest du kostenfreie und kostenpflichtige Bilder von Fotografen und Künstlern aus der ganzen Welt, die du in deine eigenen Materialien einbauen kann. Einer der bekanntesten Anbieter für lizenzfreie Bilder ist Pixabay. Hier findest du inzwischen über eine Million Bilder zu unterschiedlichen Themen. Mithilfe der globalen Suche findest du relativ einfach das passende Bild für dich. Der größte Nachteil bei Stock-Fotos: Sie sind generisch. Den meisten Bildern wirst du sofort ansehen, dass sie als Stock-Foto produziert wurden. Wenn du dich daran störst, ist Barnimages eventuell etwas für dich. Barnimages ist ein Projekt der beiden lettischen Fotografen Igor Trepeshchenok und Roman Drits. Auf ihrer Webseite findest du ebenfalls eine umfangreiche Auswahl lizenzfreier Bilder, die du zum eigenen Gebrauch nutzen darfst. Der Großteil der Fotos wurde dabei von den beiden selbst aufgenommen. Vom Ergebnis kannst du dir am besten deine eigene Meinung bilden.

Häufig brauchst du aber gar keine Fotos, sondern kleine Illustrationen oder Icons, um geschrieben Inhalte zu ergänzen. Hier helfen dir SVG-Datenbanken und Icon-Bibliotheken weiter. Auf unDraw findest du beispielsweise eine Sammlung minimalistischer Illustrationen zu verschiedenen Themen. Du kannst sogar selbst deine präferierte Farbe auswählen und die gewünschte Grafik direkt runterladen. Bei FontAwesome findest du außerdem über 2.000 kostenlose Icons. Die kleinen Bilder werden dir ebenfalls als SVG-Datei bereitgestellt und können direkt in deine Arbeitsblätter integriert werden. Die Icons sind besonders praktisch, um wiederkehrende Aufgabentypen oder Hinweise für deine Schülerinnen und Schüler zu markieren.

Fazit - Wem hilft visuelles Lernen

Visuelle Kommunikation ist nichts für jeden. Und sie ist kein Muss. Doch vielen Menschen hilft visuelle Unterstützung dabei, komplexe Zusammenhänge besser zu verstehen. Diese in Lernmaterialien zu integrieren ist gar nicht schwierig und auf ganz vielfältige Weisen möglich - digital und analog. Melde dich gerne bei uns, wenn du Fragen dazu hast oder weitere Inspiration suchst. Übrigens unterstützen dich unsere Lösungen zur visuellen Kommunikation auch ganz praktisch in deiner Arbeit – schau doch mal vorbei!