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Lehrerfortbildung: zeitgemäße Ansätze zum lebenslangen Lernen

Lehrerfortbildungen sind neben der anfänglichen Ausbildung der Lehrkräfte durch Studium und Referendariat die zentrale Quelle didaktischen und pädagogischen Wissens. Oft werden Fortbildungen jedoch nicht als Chance für neue Inspiration und Austausch gesehen, sondern vielmehr als notwendiges Übel. Das liegt auch daran, dass das Fortbildungsangebot auf den ersten Blick wenig innovativ erscheint und oft nicht klar ist, welche Fortbildungen finanziell unterstützt werden.

Wir zeigen in diesem Artikel die Probleme von Lehrerfortbildungen auf, stellen Lösungsansätze vor und geben praktische Hinweise, wie Fortbildungen finanziert werden können, welche innovativen Formate es gibt und wo passende Angebote zu finden sind.

 

Probleme bei der Lehrerfortbildung: Teure Technik ohne Nutzung

Lange hatten Schulen in Deutschland mit einer Unterfinanzierung zu kämpfen, die sich auf die technische Ausstattung und damit auch direkt auf die Qualität des Unterrichts ausgewirkt hat. Schulen, die nicht das Privileg hatten, über private Förderungen zusätzliche Einnahmen zu erzielen, mussten sich mit unzureichend eingerichteten Räumlichkeiten und veralteter Technik zufriedengeben. Veraltete Computer und Overheadprojektoren statt digitalen Tafeln waren an der Tagesordnung.
Und obwohl die Ausstattung deutscher Schulen nach wie vor viel Luft nach oben hat, ist durch Förderprogramme wie den Digitalpakt Schule inzwischen eine Grundlage geschaffen, um die Ausstattung der Schulen ins 21. Jahrhundert zu transportieren.

Allerdings zeigt sich dadurch das nächste Problem: Lehrkräfte, die seit 40 Jahren mit Overheadprojektoren und kopierten Arbeitsblättern arbeiten mussten, weil kein Geld für digitale Tafeln vorhanden war, sollen den Fachkräften von morgen plötzlich digitales Arbeiten beibringen. Auch die staatlichen Fortbildungsprogramme für Lehrkräfte haben in diesem Bereich Nachholbedarf. Praxisorientierte Schulungen fehlen oder werden von den Lehrkräften aus den verschiedensten Gründen nicht wahrgenommen. Da verwundert es kaum, dass das Ende der Kreidezeit noch nicht überall angekommen ist und in vielen Schulen digitale Tafeln bestenfalls als teure Beamer benutzt werden.

Lösung: Schulungen zeitgemäß denken

Damit Lehrkräfte die Möglichkeit haben, Unterricht didaktisch sinnvoll, um digitale Formate zu ergänzen und auch im Wechsel- sowie Distanzunterricht Kompetenzen nachvollziehbar zu trainieren, führt an Fortbildungen kein Weg vorbei. Doch während Fortbildungen zwar grundsätzlich für Lehrkräfte verpflichtend sind, fehlt im staatlichen System häufig das Angebot an qualitativ hochwertigen Angeboten, die auf die in der jeweiligen Schule vorhandene Technik zugeschnitten sind. Darüber hinaus finden diese zu selten statt. Anstelle eines einzelnen Fortbildungstags im Halbjahr benötigen Lehrkräfte bei der Anschaffung neuer Technik und darüber hinaus eine intensive Einweisung und praxisnahe Schulung.
Das staatliche System stößt hierbei jedoch spürbar an seine Grenzen. Zum einen finden sich praxisnahe Lehrerfortbildungen in der gefragten Soft- oder Hardware im öffentlichen Angebot häufig gar nicht wieder. Zum anderen sind diese in der Regel auf einen einzelnen Tag für eine einzelne Schulung ausgelegt. Für nachhaltige Fortbildungen sind Schulen und Schulträger also auf private Anbieter angewiesen. Hier stellt sich mit der fehlenden Finanzierung jedoch direkt das nächste Problem dar. Doch es gibt Lösungen.

Lehrerfortbildung in deutschen Schulen: Wie externe Schulungen finanzieren?

Die fehlenden finanziellen Mittel sind häufig das Totschlagargument der Schulträger, wenn es um die Organisation von adäquaten Schulungen für Lehrkräfte geht. Im Budget der Länder sind nicht die entsprechenden Mittel vorgesehen, um den Lehrkräften den adäquaten Umsatz mit vorhandener Technik beizubringen. Gleichzeitig wollen auch die Schulträger die Finanzierung nicht selbst in die Hand nehmen, da dafür eben die Bundesländer zuständig sind. Glücklicherweise hat diesen Mangel inzwischen auch der Gesetzgeber erkannt. So sind beispielsweise im Digitalpakt auch Mittel für “didaktische und technische Fortbildungen von Lehrkräften zu digitalen Lehr- und Lernszenarien” [1]vorgesehen (Übrigens: umfangreiche Informationen zum Digitalpakt findest du hier). Wichtig ist daher, dass bereits bei der Anschaffung von Hard- und Software Lehrerfortbildungen mit bedacht und mit ausgeschrieben werden. So ist die Finanzierung von Anfang an mitberücksichtigt und ein hoher Nutzungsgrad gewährleistet. Sinnvoll ist dabei, vor allem auf Anbieter zu setzen, die Schulungen für die eigenen Produkte in einem Gesamtpaket anbieten. So können alle Leistungen direkt aus einer Hand bezogen werden.

Eine zweite Möglichkeit zur Finanzierung sind Förderprojekte. Diverse Stiftungen und Geldgeber stellen Mittel für Schulen bereit, die in die Fortbildung der eigenen Lehrkräfte investieren möchten. So können beispielsweise bei der Joachim-Herz-Stiftung[2]Förderanträge für Fortbildungsmaßnahmen eingereicht werden, die mehreren Schulen gemeinsam zugutekommen.
In manchen Bundesländern stehen außerdem spezifische Fördergelder durch das Land zur Verfügung, die für die Finanzierung von Lehrerfortbildungen verwendet werden können. In Sachsen wurde beispielsweise das sogenannte “Qualitätsbudget” 3 eingeführt, welches vor allem für Entwicklungsmaßnahmen von Lehrkräften zur Verfügung steht. Eine Recherche im eigenen Bundesland kann sich daher lohnen!
Zu guter Letzt haben Schulen bzw. Schulträger in ihren Budgets auch eigene Gelder für Fortbildungen vorgesehen. Die Höhe dieses Budgets variiert nach Schulgröße, Träger und weitere Faktoren. Grundsätzlich ist aber dadurch auch eine Finanzierung von privaten Fortbildungsanbietern möglich.

Alternativen zur Tagesfortbildung: zeitgemäße Schulungsformate

Viele Lehrkräfte denken bei Lehrerfortbildungen zunächst an Veranstaltungen, bei denen das ganze Kollegium über einen vollen Tag gemeinschaftlich zu verschiedenen Themen weitergebildet wird. Klassisch finden diese Tage einmal pro Schuljahr statt und sind dadurch entsprechend entkoppelt vom Alltag der Lehrkräfte. Während dieses Format seine Berechtigung hat, gibt es darüber hinaus auch viele weitere Fortbildungsformate, die auf niedrigschwelliger Ebene Inhalte vermitteln und sich besser in den Schulalltag integrieren lassen. Häufig sind diese Fortbildungen dadurch auch nachhaltiger.

Mikrofortbildungen sind - wie der Name bereits verrät - kleine Fortbildungen, die in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten dauern und einen Anstoß oder Input zu einem abgegrenzten Thema bieten. Diese können zum Beispiel von Lehrkräften für das gesamte Kollegium angeboten werden. So profitieren alle von dem Wissen des oder der Einzelnen. Vorteile sind vor allem der geringe Aufwand in der Vorbereitung, sowie die gute Integration in den Alltag.
Darüber hinaus entstehen der Schule grundsätzlich zunächst keine Kosten. Einen tieferen Einstieg mit Praxisbericht zu Mikrofortbildungen gibt es zum Beispiel auf https://www.vedducation.de/mikrofobi/.

Daneben müssen Lehrerfortbildungen auch nicht immer in einer großen Gruppe stattfinden. Häufig interessieren eine:n Einzelne:n Themen, die nicht für alle von Relevanz sind. Dann können Online-Fortbildungen “on-demand”, also auf Abruf, das Mittel der Wahl sein. Nach dem Netflix-Prinzip können sich Lehrkräfte hier zu spezifischen Themen, Methoden und Tools weiterbilden, wann immer es in ihren Zeitplan passt. Im Gegensatz zu klassischen Schulungen, die zu einer vorgegebenen Zeit an einem bestimmten Ort oder im Internet besucht werden, wird die Lehrkraft durch Videos geschult, die jederzeit abrufbar sind. Der Vorteil ist hier, dass Lehrkräfte die Schulung dann wahrnehmen können, wenn es in Ihren individuellen Tagesablauf passt.

Wo finde ich die richtige Lehrerfortbildung?

In Deutschland gibt es diverse private Anbieter von Lehrerfortbildungen, die das staatliche Angebot ergänzen. Eine große Auswahl, die bereits sehr niedrigschwellig nutzbar ist, bieten Plattformen, die nach dem erwähnten “on-demand”-Prinzip Schulungen anbieten. Ein bekannter Anbieter ist beispielsweise Fobizz. Die Online-Fortbildungsplattform bietet Schulungen speziell für Lehrkräfte zu Medienkompetenz und Digitalisierung an. Lehrkräfte, Trainer:innen und Medienpädagog:innen treten dort als Dozenten auf und geben Ihre eigenen Erfahrungen im Umgang mit konkreten Tools wie TaskCards und Goodnotes weiter oder geben pädagogischen Input, indem sie beispielsweise aufzeigen, wie digitaler Unterricht inklusiv gestaltet werden kann (eine gute Übersicht an Tools für den Unterricht findest du hier). Plattformen wie Skillshare oder Udemy sind nicht auf Lehrkräfte spezialisiert, bieten jedoch ebenfalls einen niedrigschwelligen Einstieg in neue Themen. Außerdem sind viele Tutorials und Schulungen auch kostenlos im Internet, beispielsweise auf YouTube, verfügbar.

Besteht jedoch spezifischer und intensiver Schulungsbedarf, bieten sich klassische Schulungen an, da hier einfacher die Möglichkeit besteht, Nachfragen zu stellen und das Schulungsangebot an die konkreten Anforderungen der Lehrkräfte anzupassen. Neben privaten Fortbildungsanbietern sind dafür vor allem die jeweiligen Hersteller der Geräte oder Software, die in der Schule im Einsatz sind, ein guter Anlaufpunkt. Diese kennen sich mit der Technik am besten aus und können ggf. Feedback der Lehrkräfte sogar direkt in die Verbesserung der Produkte einfließen lassen.

Legamaster ist seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner der Schulen bei der Ausstattung von zukunftsfähigen Klassenzimmern. Um auf die oben beschriebene Problematik im Bereich Fortbildungen zu reagieren hat Legamaster ein spezielles Schulungskonzept entwickelt, um Lehrkräfte beim Einsatz digitaler Medien im Unterricht zu unterstützen – Die Legamaster Akademie powered by Trainaas. Die Legamaster Akademie bietet verschiedene Module je nach Kenntnisstand an – vom Einsteiger bis hin zum erfahrenen Anwender ist für jeden etwas dabei!
Wenn du mehr über die Legamaster Akademie und die angebotenen Module erfahren möchtest, klicke einfach hier. Um gleich ein individuelles Schulungsangebot zu erhalten, hinterlasse doch einfach deine Kontaktdaten mit einem Klick auf den orangenen Button. Ein Mitarbeiter des Legamaster Education-Teams wird sich dann zeitnah mit dir in Verbindung setzen.

Fazit:

Die Möglichkeiten zur Gestaltung von Lehrerfortbildung sind immens. Häufig werden diese jedoch im Schulalltag nicht voll ausgeschöpft. Wir möchten mit diesem Artikel vor allem Anstöße liefern und Hilfestellungen bieten, um an der eigenen Schule konkret tätig zu werden. Wir freuen uns daher über Feedback zum Thema: Wie werden Fortbildungen an eurer Schule gestaltet? Welche Themen fehlen euch und was stört euch am staatlichen System? Erzählt uns davon direkt über die Kontaktmöglichkeiten auf dieser Seite oder auf Facebook und Instagram.

 


[1]Bekanntmachung - BMBF

[2]Finanzierung von Lehrerfortbildungen - Joachim HerzStiftung (joachim-herz-stiftung.de) 3 Lehrer*innen aufgepasst: Qualitätsbudget für sächsischeSchulen kann auch für BNE-Angebote genutzt werden › BNE Sachsen (bne-sachsen.de)